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2012-10-15

Verstehst du die Wirtschaft?

Wir wollen alle Essen, Trinken, Kleidung, Schuhe, Handys, Autos, Möbel, Fernseher, Technik, Luxus, ...
Wir stellen selber wenig her und importieren viel. Wir exportieren hauptsächlich tolle Getränke (Red Bull, Weine, Vöslauer) und Leute kommen hier her um Tourismus Dienstleistungen zu konsumieren und wir sind Zulieferer für die deutsche Industrie.
Das Problem ist, dass einige europäische Ländern sich nicht mehr selbst versorgen können. Die Länder können nämlich kaum noch was produzieren und haben hohe Staatsschulden. Geld ist eigentlich immer nur einen Tauschwert für Rohstoffe, Produktion, Verfeinerung oder Dienstleistung. Ein Land kann auf längere Zeit nicht bestehen, das nur mehr ungedecktes Geld via EZB schöpft. Denn es braucht Produkte und Dienstleistungen, aber die Länder produzieren selbst zu wenig um viel exportieren zu können.
Es heißt immer: Es fehlen keine Facharbeiter! Das kann aber nicht sein, weil sonst könnten wir uns soweit selber versorgen, dass unsere Außenhandelsbilanzen in Summe positiv sind und wir damit genug erwirtschaften um die Staatsschulden abzuzahlen.
Wenn wir nur in Finanzkapital Produkte (einer nicht durch Edelmetalle gedeckten sondern durch Computer beliebig vermehrbaren Währung), Grund und Boden und Wissenschaft und Kunst investieren, wird es schwierig. Denn dann müsste die Wissenschaft und Kunst so interessante Dinge erzeugen, die gegen die Produkte eintauschbar sind, die wir selber brauchen. Kunst ist individuell und kulturell und als Tauschobjekt wenig geeignet. Also müssen wir wieder produzierende Industrie und Dienstleistungen aufbauen und dürfen  auch die Bauern nicht beschneiden
Wir könnten auch nicht mehr wie früher (Gott sei Dank) andere Völker ethnozentristisch versklaven und sie ausbeuten. 
Ich bestreite nicht, dass jedes Land Gesundheitswesen, Sicherung der Armen und Schwachen, Verwaltung, unabhängige Justiz, Gesetzgebung, Polizei, Feuerservice, reine Binnenmarktwirtschaft, Transport & Verkehr, Energie, Bank- & Versicherung braucht.Jede Gesellschaft braucht auch KünstlerInnen & WissenschaftlerInnen, wo der produktive Nutzen manchmal nicht am ersten Blick erkennbar ist. 
Das muss klar sein und ohne dem wirds auch eher gefährlich.
Ohne irgendwelche KünstlerInnen, hat die Gesellschaft keinen narrativen selbst reflektierenden Diskurs auf Metaebenen und nur so existiert Spiritualität und ein zeitlicher kultureller Prozess.
Sind unsere Kinder unsere Zukunft oder bad bank?
Beispiel für einen narrativen selbst reflektierenden Diskurs auf Metaebenen: 
Ich mach ein Kunstwerk, das ist eine Riesen Plastik der nackten Eva Kreisky und Bischof Krenn aus chinesischen gefälschten IPhones, wobei sie die Kinder der Österreicher essen.
So jetzt sagen manche: "Der hat Eier" andere regen sich furchtbar auf, die Kirche und Eva Kreisky regen sich 100% sicher auf, die Tageszeitungen schreiben drüber, tausend Leute posten was im Internet, es entsteht weil ich eingeraucht irgendwas als "Kunst" gemacht habe, ein gesellschaftlicher Dialog. Wenn das ankommt, dann entsteht vielleicht Kultur und in 10 Jahren kommen viele Amis, Chinesen und schauen sich diese Plastik an.

Ich will darauf hinaus, 

dass aus systemischer Sicht ein Ungleichgewicht zu Gunsten von Geldwirtschaft und Grundbesitz und aufgeblähter Verwaltung und zur Lasten der Arbeit und Realwirtschaft herrscht und dieses immer mehr zu kippen beginnt.
Fehlerhaftes Paradigma der Kapitalismus: Ewiges von Wachstum Finanzkapital losgelöst von realenwirtschaftlichen Konjunkturzyklen.



 Unterproduktion? Die Produktivität steigt doch extrem!

Was ist die €-Krise? Eine Quadrupel-Krise am Target-2 Skelett!

  1. Staatsschulden-Krise 
  2. Unterproduktion- und Übermonetisierungs-Krise mit Ausnahme von Deutschland
  3. Bankenkrise (US Hypotheken-Krise)
  4. Immobilien Blase bei zu hohen Lohnniveau und unechten Wachstum im Süden. (Bauboom Spanien)
Anmerkung: Der Produktivitätsindex scheint extrem zu steigen, das ist ein Trugschluss! Denn Es gibt viel mehr AkademikerInnen, Beamte und zu Versorgende und weniger FacharbeiterInnen, siehe: http://blog.area23.at/2012/09/stell-dir-vor-es-gibt-arbeit-und-keiner.html und http://blog.area23.at/2012/09/industrie.html
Target2 System wurde durch Professor Dr. Hans Werner Sinn aufgrund der Target2 Salden allgemein bekannt.

Es betrachten immer alle Europa der €-Zone als eine Insel, in deren Mittelpunkt die EZB im schönen Frankfurt am Main steht. Diese Sichtweise ist katastrophal falsch. Ich kann es nicht oft genug erwähnen! weil Denkt an die Importe/Exporte nach Übersee und an die Außenhandelsbilanz der gesamten Eurozone und auch an das Interbank Exchange System. Vergesst aber auf keinen Fall, die Auswirkung von dynamischen Wechselkursen seit dem Ende von Bretton Woods.
Anmerkung: Früher waren die dynamischen Wechselkurse auch innerhalb Europas. Italien wollte viele Bayer Medikamente und hatte zu wenig Geld und neues zum Ankauf gedruckt, danach hatte Italien die Medikamente und eine Entwertung, weil sie auch nicht so viel an Deutschland lieferten. Dadurch wurde aber der Lire entwertet und die Deutschen fuhren nach Italien auf Urlaub. Heute hat die Deutsche Bank einen Target-2 Schuldschein und die deutschen arbeiten in 1€ Jobs.Wichtige Info, die auch im Außenhandel gilt:
Ein Spanier&Grieche kaufen auf Pump 100 IPhones und Deutschland liefert dann einen Mercedes an China.

Wenn ich sagen wir müssen was wieder was leisten,

dann heißt das bitte nicht, wir kümmern uns nicht um die Schwächeren. Aber wir leben nun mal nicht im Schlaraffenland! Es werden einige ein klein wenig auf was verzichten und etwas die Ärmel hochkrempeln müssen, damit wir uns als Gesellschaft um die Schwächeren noch kümmern können. Leider sehe ich hier das Problem, dass viele nicht zum Verzicht so leicht bereit sein werden. Manche denken, das ist irgendein neoliberaler Schmäh. (Spiele hier auf die üppigen Beamtengehälter > 5000€ und Pensionen > 2600€ an) Aber diejenigen, die an ewiges Wachstum als Sozialisten oder Kommunisten glauben, sind der Lüge des Kapitalismus mehr verfallen, als jeder Neoliberaler. Dennoch muss auf alle Fälle für mehr Verteilungsgerechtigkeit gesorgt werden. Das geht leicht, indem die staatlichen Ausgaben gedrosselt werden und die Löhne der Arbeiter wieder erhöht werden und wir leicht Weginflationieren. (Man bedenke die negative Alterspyramide, die wenigen der nächsten Generation können durch den globalen Wettbewerb und den zunehmenden Niedriglohnsektor nie diese Steuerleistung erbringen und die Staatsschulden werden immer höher und höher, siehe auch: http://blog.area23.at/2012/10/ihr-beamte-versteht-kapital-und.html)
Negative Alterspyramide ist hier leicht erkennbar,
siehe: http://goo.gl/zsBxX
Die Realwirtschaft wächst in der €-Zone schon länger nicht mehr. Nein sie schrumpft sogar, wenn man nur die nicht staatliche Wirtschaft her nimmt. Nur mit Geld drucken ohne Leistung lässt sich eine Volkswirtschaft nun einmal nicht aufrechterhalten. 
Neoliberal ist nicht zu kritisieren, das ist der freie Markt und ein freier Handel. (Tauschhandel oder Tausche Rohstoff/Ware gegen Dienstleistung oder Produktion, solange sozial gerecht agiert wird.
Wenn jeder nur in seinem Garten allein sich versorgt entsteht eine Mangelwirtschaft und bei diesem krassen Beispiel auch ein Ernährungsmangel. Wenn wir die Items tauschen, haben beide mehr davon und das ist das ureigenste Prinzip des Liberalismus, nämlich freier Tauschhandel. Ein Monopol ist, wenn nur einer Items hat,  die alle brauchen und dadurch eine Vormachtstellung hat!)

Nur mit Geld, Grund, Banken und Verwaltung lässt sich mal keine Wirtschaft machen. Auch nicht wenn der Arbeiter für 40h ½ vom pensionierten Beamten bekommt. Das heißt: Das System implodiert solange, bis es crasht und ein Crash heißt Trillionen von € zu 0 Realwirtschaft!

Lösungen für zu viel Geldzu wenig Realwirtschaft bei zu hohen dauernd steigenden Schulden:

  1. Schuldenschnitt (geordnete Insolvenz) 
  2. Vergemeinschaftung (Euro-Bonds + auf die Bevölkerung umwälzen) 
  3. Enteignung  (Steuern, Häuser mit Zwangsanleihen belegen, Vermögenssteuer, Erbschaftssteuer) 
  4. Hyperinflation (10000 Kronen = 1 Schilling hatten wir schon) 
  5. Sparen bei den überwuchernden Staatskörpern (wird nie und nimmer funktionieren)

Erst dann kann wieder Wachstum entstehen.

Mir wäre 1. Schuldenschnitt und 4. mit Maß (=stärkere Inflation) am liebsten. Die Pensionsfonds mit Staatsanleihen und dynamischen Fonds crashen zwar dann, das würde die Leute ungemein zu mehr Leistung und Kindern motivieren. Den Schuldenschnitt wollen die Gläubiger aber nicht!
Auch beim Schuldenschnitt wäre eine Mindestrente um Altersarmut zu verhindern drinnen. So wird das nichts und durch das dauernd schwebende Damokles Schwert bricht die Realwirtschaft immer mehr ein.

Eine meiner Meinung noch bessere Variante ist die Idee von Nikolaus Kowall jetzt in sinnvolle und nachhaltige (zukunftsträchtige) Realwirtschaft zu investieren, wobei hier die Hyperinflation sogar überhaupt besser zu steuern wäre. Investitionen könnten z.B. in Bildung, Infrastruktur, Energie-Infrastruktur, Internet-Infrastruktur, Umwelt und Energie-effizientere Technologie, also alles was sich später dann rechnet, besonders, wenn der Rohölpreis durch den stärkeren $ zum € zukünftig höher sein wird.

Ich glaube wir spielen im Moment aber die Kombination aus

2. mit vielleicht ein bisserl 3. & 4. Also Eurobonds und hohe Inflation und dann noch ein wenig sanfte Enteignung. Aber bitte denkt daran:

Hat die ganze €uro Zone als Ganzes eine negative Außenhandelsbilanz, dann wird der € seit dem Einführen der dynamischen Wechselkurse immer und immer weniger wert einfach aufgrund unserer schwächeren Realwirtschaftskraft. Warum? Weil wir viel importieren müssen, aber sehr wenig am internationalen Markt anbieten und noch hohe Staatsschulden zu bedienen haben.

Links zu diesem Thema:

7 Kommentare:

  1. Wie gesagt Heinrich, du hängst da bei der fatal falschen Gruppe namens Piraten - da kommst du mit deinen realistischen Ansichten nicht durch! Bei denen regnet es die Euros vom Himmel! LG

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    1. Mir geht die Parteien Zersplitterung langsam echt am Nerv:
      Neos, RDÖ, Piraten, LIF
      Warum?
      Niemand von denen will den Staat noch fetter ausbauen (manche etwas zaghafter und andere härter beschneiden, aber alle wollen weniger Staat und sind mal prinzipiell demokratisch und nicht prinzipiell Unternehmer feindlich à la SP)
      Bei all diesen Parteien ist ein NR Mandat eher fraglich, aber nicht aussichtslos!
      Allerdings sind das bald schon MEHR KLEINPARTEIEN als in INDIEN und das passt dann auch eher nicht so zum schlanken STAAT :(
      Und keine dieser Parteien hat mediale Unterstützung oder Agenturen und auch die wenigsten Kohle wie Stronach, der die Services der Medienagenturen der anderen einfach leased oder Sendezeit kauft!
      Und im best case sind für 2 dieser Parteien 1-2 Mandate drinnen und 2 steigen leer aus!
      Im ULTRA WORST CASE: 0 0 0 0

      Obwohl die Grünen machen sich in letzter Zeit, dank des U-Ausschuss Endberichtes auch ganz fein.

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  2. Hilfreiche Links zum Weißbuch „Pensionen“
    Europäische Kommission zur Veröffentlichung des Weissbuchs „Pensionen“: http://ec.europa.eu/social/main.jsp?langId=de&catId=89&newsId=1194&furtherNews=yes

    Empfehlung des Rates zum nationalen Reformprogramm Österreichs 2011 und zur Stellungnahme des Rates zum Stabilitätsprogramm Österreichs für 2011-2014:
    http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:C:2011:210:0008:0011:DE:PDF

    Länderspezifische Empfehlungen der Kommission (2011) zu Europa 2020 Zielsetzungen:
    http://ec.europa.eu/europe2020/reaching-the-goals/monitoring-progress/recommendations-2011/index_de.htm

    Europäischer Sozialfonds in Österreich:
    http://www.esf.at/esf/2012/02/16/eu-veroffentlicht-weissbuch-fur-sichere-pensionen/

    Arbeiterkammer Europa zu Pensionsdebatte:
    http://www.akeuropa.eu/de/publication-full.html?doc_id=210&vID=37

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  3. Die Telekom wurde schon abgewirtschaftet, wahrscheinlich auch ausgeraubt!
    Telekom, Eigenkapitalentwicklung:
    2006: 2.823 Mio.
    2007: 2.565 Mio.
    2008: 2.155 Mio.
    2009: 1.614 Mio.
    2010: 1.477 Mio.
    2011: 883 Mio.

    In 5 Jahren das Unternehmen um satte 2.000 Mio. Euro geschädigt!

    Da gibt es eine Masse an komischen Geschäften und weiß noch über einige mehr!

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  4. Saysches Theorem

    Saysches Theorem wird die folgende Aussage des französischen Volkswirtschaftlers Jean Baptiste Say (1767-1832) genannt: „Das Angebot schafft sich jeweils seine Nachfrage." Dieser Aussage zufolge werden in einer Tauschwirtschaft (Tausch von Waren gegen Waren) nur Güter und Leistungen angeboten, um andere Güter und Leistungen nachzufragen. Jedes im Produktionsprozess erzeugte Angebot schafft damit im gleichen Umfang kaufkräftige Nachfrage, denn die im Produktionsprozess erzielten Einkommen entsprechen dem Wert des erzeugten Güterangebots. Eine Über- oder Unterproduktion ist damit nur auf einzelnen Märkten möglich, nicht aber über die gesamte Wirtschaft gesehen. Denn Überproduktion auf dem einen Markt bedingt zwangsläufig eine Unterproduktion gleichen Umfangs auf einem anderen Markt.

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  5. http://at.e-fundresearch.com/newscenter/112-axa-investment-managers/artikel/19100-axa-im-investmentstrategie-oktober-2012

    http://www.landhotelyspertal.at/beitrag.php?id=221

    http://www.liqui-moly.at/liquimoly/web.nsf/id/li_domb8m6jp6.html

    http://www.financetrainer.com/de/pubs/bank-forum/?jumpurl=uploads%2Ftx_bankforum%2FBF62_1d.pdf&juSecure=1&locationData=28%3Atx_bankforum_publication%3A160&juHash=c2771b3df21b3d5013bd133dc38213fd7f8b13ec

    http://www.raiffeisenblatt.at/eBusiness/rai_template1/121810312645017022-121809748930559302_224315653196134957-819166142908724035-NA-1-NA.html

    http://www.finanzkrise.eu/finanzkrise.html

    http://www.fortschrittsforum.de/debattieren/wirtschaft-wachstum/artikel/article/das-betriebsgeheimnis-des-wachstums/page.pdf

    We are Anonymous. We are Legion. We do not forgive. We do not forget. Individuals appearing in public as Anonymous, wearing Guy Fawkes masks.

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    1. http://docs.banken-in-die-schranken.eu/Krisensichere_Geldordnung.pdf

      http://ec.europa.eu/regional_policy/sources/docgener/panorama/pdf/mag43/mag43_de.pdf

      http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:C:2010:087E:0113:0116:DE:PDF

      http://www.abendblatt.de/politik/article109962475/Angela-Merkel-sucht-neue-Instrumente-gegen-die-Krise.html

      http://de.wikipedia.org/wiki/Kasino-Kapitalismus

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