Die Vertreibung aus dem sozialdemokratischen Paradies
Mit dem Wiederaufbau in Deutschland und Österreich und dem nachfolgendem Wirtschaftswunder einer Zeit langer Hochkonjunktur gab es einige Zeit hier kaum merkbare Arbeitslosigkeit. Es mussten viele Gastarbeiter geholt werden um die gestärkte Nachfrage seitens der wieder zu Wohlstand gekommenen Bevölkerung mit Waren und Dienstleistungsangeboten zu decken.
In der 2. Ära Kreisky als die konjunkturelle Nachfrage einbroch und einerseits aufgrund der natürlichen Konjunkturzyklen und andererseits aufgrund der 2. Ölkrise (ich erinnere mich auf den Tankstellen stand überall x2 beim Benzinpreis) wurden Schulden aufgenommen um Arbeitsplätze einerseits zu subventionieren, anderseits auch um gegen den Ölpreisschock ordoliberal gegen zu steuern.
Hannes Androsch (wo immer du auch bist) war damals der Meinung, dass die ordoliberale Steuerung gegen die Ölkrise gerechtfertigt war, aber darüber hinaus zu viel monetäre Expension mit zu hohem Schuldenwachstum gegen die normale konjunkturelle Abkühlung von der Regierung Kreisky und nachher von der Regierung Sinowatz unternommen wurde.
Hannes Androsch (wo immer du auch bist) war damals der Meinung, dass die ordoliberale Steuerung gegen die Ölkrise gerechtfertigt war, aber darüber hinaus zu viel monetäre Expension mit zu hohem Schuldenwachstum gegen die normale konjunkturelle Abkühlung von der Regierung Kreisky und nachher von der Regierung Sinowatz unternommen wurde.
Nichts desto trotz wurden in der freien privaten Wirtschaft (die ja nicht so subventioniert wurde wie die verstaatlichte Industrie) manche Gastarbeiter_innen, die die soetwas wie Arbeitslosigkeit in Österreich nicht kannten, plötzlich arbeitslos.
Zeitgleich und wahrscheinlich als Folge des Schocks dieser Arbeitslosigkeit kamen diverse Niederungen zuerst in manche ausländische und später auch österreichische Gesellschaftssegmente.
- Viele Ausländer waren der Meinung, dass Österreich viel für sie ermöglicht hatte und waren dagegen, dass man Hass und Neid gegen Österreicher schürt, die von Arbeitslosigkeit immer verschont zu blieben schienen. Nicht alle waren dieser Meinung, manche meinte man könne diese von Glück gesegneten doch etwas anfeinden und vielleicht durch viel Hetze und Häme bewirken, dass sie ihren Arbeitsplatz verlören. Allerdings waren andere gute Genossinnen und Genossen unter den Gastarbeiter_innen dagegen, was zu Spannungen in den Gastarbeiter Communities führte.
- Sobald manche Gastarbeiter_innen nach längerer Zeit Arbeitslosigkeit wieder in Arbeit kamen, stellte sich gegenüber Schwächeren an Arbeitsplatz - meist ebenfalls Gastarbeiter_innen - eine gewisse Elbogenmentalität ein, die mir als junges Volksschulkind vorher nicht auffiel und ich fragte mich, wieso plötzlich diese nette Gastarbeiter_innen doch plötzlich mir bisher unbekannte Niederungen offenbarten.
Ich verstand es damals nicht, aber heute verstehe ich es.
Man muss das Selbstbild der Gastarbeiter_innen und dessen Bruch vor dem Spiegel verstehen. Jahre- und vielleicht sogar 2 Jahrzehnte lang, war man als tüchtiger Gastarbeiter gerne willkommen, man/Frau arbeitete sogar im Akkord und wurde dafür besser entlohnt, man glaubte man sei Leistungsträgerin und stolz auf seine/ihre industrielle Leistung und Wertschöpfung. Und plötzlich allzu plötzlich gilt man als Arbeitslose, als Faulenzer, als nicht mehr so willkommen oder bildet sich das ein, nur man versteht es am Anfang nicht und sucht nach falschen Schuldigen.
Die schnellste und einfachste Ausrede ist, dass der Chef sich vertan hat oder dass es die Owezahrer im Betrieb sind, die dafür sorgten, dass der Chef nicht mehr so viel Gewinne machte. - Es dauerte etwa 1 Dekade bis dieses Verhalten auch bei Österreicher_innen zu sehen und zu merken war. Die indigenen Österreicher_innen, die meist von hoher Arbeitslosigkeit bisher verschont geblieben waren, entwickelten plötzlich auch diese eigenartigen Niederungen gegen einerseits Gastarbeiter_innen, aber anderseits auch schwächere Leister_innen mit Herablassung zu agieren und die Motive schienen ähnliche wie bei 2.
So begann die Vertreibung aus dem solidarischen sozialdemokratischen Paradies der Republik Österreich.
Die Negierung des Paradies und der Niederungen
- Wir gehen als Menschen oft von einem Entwicklungsmodell aus, wo der jüngere heißsporning wie Achilles ist und der ältere Mann ein gelassener entwickelter gesetzter solidarischer Weiser.
Leider stimmt das nicht ganz, wie Bill Clinton schon meinte: It's the economy, stupid! Da wir Menschen oft alles tun um unser Weltbild nicht hinterfragen zu müssen, fanden wir schnell Ausreden, woran es lag, dass gewisse Leute in Erwerbsarmut rutschten. Du dieser Oberbauer war gar nicht so ein qualifizierter Fachbeiter, außerdem machte ihm seine Scheidung so zu schaffen, dass er halt dann nie wieder wie früher auf seine Leistungsfähigkeit kam. Das ist der Grund. Oder du diese Milena und der Cyril, die waren einfach nicht bereit sich auf die neuesten Qualifikationsstandards weiterzubilden, ja die waren einst Leistungsträger_innen im Akkord, nur sie konnten sich halt dann nicht mehr so weiterqualifizieren und weiterentwickeln, weil sie nicht bereit waren in 3 Ato Sekunden Maschinenbau, Mechatronik, Elektrotechnik und Informatik auf postgruadetet Degree als Qualifikation zu erwerben / erarbeiten, die ruhten sich zu sehr auf ihren Lorbeeren aus vergangenen Zeiten aus.
(Herr Oberbauer ist Gott sei Danl intwischen ein hoher Kammerherr und hoffentlich noch glücklich wieder verheiratet und es geht darum, dass Herr Oberbauer sich einerseits mit 50 sehr rasch in neue Informationstechnologie einarbeiten konnte, obwohl er aus der Elektronik kam und seit Jahren eher prekär beschäftigt war und NIE die Schuld bei anderen suchte, warum es nach seiner Scheidung nicht so mit der erfolgreichen Erwerbstätigkeit klappte, es geht darum, dass Herr Oberbauer einer der wenigen ist, die sich die goldene Zeit der Industrie hier mehr als alles andere zurückwünschten.)
Exodus
Irgendwie gelang es zwischen 2012-2016 den Blauen gewisse Teile der Linken zur Auswanderung in die USA zu bewegen, das betrifft sowohl die frühere Abgeordnete Laura Rudas, jetzt: https://www.linkedin.com/in/laura-rudas-10b29091/?originalSubdomain=at als auch Janine Wulz, jetzt Lekrorin in Kanada:https://www.uvic.ca/humanities/germanicslavic/people/home/sessionals/profiles/wulz-janine.php, siehe auch: https://www.parlament.gv.at/gegenstand/XXV/J/3318
Es ist einerseits erfreulich, dass sich gerade Linksgerichtete SozialdemokratInnen und GrünInnen sich jehenseits des Atlantik auch unter Trump sehr leicht tun und kaum von dem Konservativen Rechtsruck von Trump 1 und jetzt auch Trump 2 betroffen zu sein scheinen, trotz Kürzung des Budget bei Geisteswissenschaften und Gender-Studies, es zeigt, dass Linke doch letztendlich so wie Farlion Lunkwitz denken und handeln: "Links aber nicht anti-amerikanisch".
Es kann in der Tat sein, dass ich Janine Wulz auch vielleicht ein- oder das andere Mal kritisierte, aber ich verbreitete keinerlei Propaganda, dass Sie einen schwarzen Block anführe und kritisierte sie sicher nicht wegen ihrer sexuelle Orientierung. Das gleiche gilt für die EU-Parlamentarierin Ulrike Lunacek, die ich auch das eine oder andere Mail kritisierte, aber sicher NICHT wegen ihrem Engagement für die LGBT community oder ihrer sexuellen Orientierung. Am schlimmsten finde ich, dass mir dann wahnsinnige Vorwürfe seitens der poltisch korrekten Linken gemacht wurden, werden sich FPÖler teilweise unter der Gürtellinie an ihren austobten. Deswegen bin und bleibe ich Liberaler, denn dort sind inhaltliche Differenzen erlaubt, aber jede/r dort findet es ungustiös, wenn es gegen Hautfarbe, sexualität und Glaube geht. Ich bin froh, dass jedenfalls Exilösterreicherinnen, die manchmal angefeindet wurden und denen Dinge unterstellt wurden dann doch die USA und Kanada als Ziel wählten und dort scheinbar gut in akademischer oder Privatwirtschaftlicher Selbstständigkeit unterkamen.
Dass de Facto die USA und Kanada die besten Chancen bieten, liegt daran, dass die wenigsten von uns Mandarin oder chinesisch erlernen wollen, anderseits scheint das anti-amerikanische nur so eine Art Modeerscheinung nach Jahrtausendwende zu sein. Im Endeffekt wird es letztendlich mit anderen Allianzen nichts werden, denn auch bereits FPÖ und AFD zeigen immer weniger Anti-Amerikanismen zur Zeit, weswegen ich mir die Kapitel Leviatan und Armageddon vorerst ersparen kann.
Doch eines Frage ich mich schon: Warum kam kein EU-Land, sondern nur die USA und Kanada als Zielland in Frage?
Ganz einfach, weil als ich in anderen EU-Staaten Arbeit suchte, wurde ich oft gefoppt und es kam zu keinen Vorstellungsgesprächen und ich konnte mich schwer settlen. Dies dürfte nur für bestimmte Leute gelten, für mich sicher, aber vielleicht auch für diese Damen. Nichts desto trotz bleibt es so, dass auch Linke eher USA oder Kanada als safe habour ansehen.
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