Ich möchte hier durch Veränderungen in mittlerer bis jüngerer Vergangenheit ein par Gegenargumente bringen. Es bleibt dem einzelnen Leser überlassen, wie sehr er diese aufgreift und ob und wie sehr das seine Meinung in Teilen ändern kann.
Die gängigen Argumente für das Umlagesystem waren:
Kapital ansparen ist immer mit Risiko verbunden, da so etwa alle 50-100 Jahre eine globale Finanzkrise stattfindet. (1920er Jahre: schwarzer Freitag, Weimarer Republik, ... und 2008)
Wir lernen bei jeder neuen globalen Finanzkrise dazu: durch gezielte Aktionen der Notenbanken konnte die Finanzkrise 2008 etwas mehr gelenkt werden, dem Chaos der Märkte wurde nicht vollkommen freien Lauf gelassen. In den USA handhabte die FED die Folgen der Subprime-Market Krise mittels Emergency Economic Stabilization Act sicherlich adäquat, allerdings in der EU war dieser Erfolg in dem Maße nicht möglich!
Nichts desto trotz waren die Rentenfonds und Kapital-Anspar-Pensionskassen nicht am stärksten von der Finanzkrise 2008 betroffen!
Weiters denke ich, dass es auch relativ risikolose Kapital-Anspar-Modelle gibt, man darf halt nicht wie KHG den ATX künstlich durch Jimmy Roger & Felix W. Zulauf künstlich pushen und diese nach Betrug klingende Zockerei als "neues" Pensionsmodell propagieren.
Man könnte ein sicheres Modell finden, indem man einen Rentenfonds wie folgt z.B. aufbaut:
10% in Devisen oder Swaps oder Bares der G20 Staaten.
20% Aktien der G20 Staaten
15% EFDs iShares der G20
15% Edelmetalle und Rohstoffe (aber intelligent, also vor dem Winter bei niedrigem Gaspreis kaufen und dann gegen Ende verkaufen, bei Edelmerallen phsysisch gelagert)
20% Staatsanleihen der G20 (dazu nötigen uns sicher die Staaten)
20% Microkredite, Crowdfunding, Rückversicherer, Immobilien
Dieser Fonds verspricht zwar keine astronomisch hohen Gewinne, aber er dürfte relative risk reduced sicheren Ertrag bringen (wo im worst case auch nie alles verloren sein kann)
Was wenige aber bedenken ist, dass im Zuge einer globalen Finanzkrise in einigen Kontinenten (meistens Europa) es auch vermehrt zu Massenarbeitslosigkeit kommen kann und dann ist das Umlagensystem genau so davon, wenn nicht sogar mehr davon betroffen, und zwar wenn die ganzen prognostizierten Einzahler arbeitslos sind,
Die Bevölkerung schrumpft zumindest nicht
Hier wurde die Rechnung ohne gestiegene Alterserwartung und heftige Geburtenrückgänge in EU Staaten gemacht.
Aufgrund dieser Tatsachen musste bereits ein refugee resettlement Zusatzplan angedacht werden, um die potentiellen Einzahler überhaupt noch gewähren zu können.
Und das ist einer der in der Überschrift des Artikels erwähnten Side-Effects.
Das Umlagensystem ging von gewissen Voraussetzungen aus, die in jüngerer Vergangenheit einfach nicht mehr erfüllt waren und daher wurden Notlösungen (wie die Umsiedlung von Flüchtlingen) gebastelt um das System weiter aufrecht erhalten zu können.
Wenn alle Stricke reißen, dann kann man immer noch aus dem Budget zuschießen oder einfach die Beiträge erhöhen
Genau diese nur für den Notfall angedachte Maßnahme, wird die ganzen letzten 10 Jahre permanent durchgeführt, natürlich fehlt dann das Geld im Budget für was anderes, wie Bildung, Gesundheit und eine Steuersenkung wird so per se de facto für sehr lange Zeit unmöglich gemacht.
Erhöhen von Beiträgen hat negative macro-ökonomische Side-Effects, da hohe Abgaben auf Arbeit beschäftigungshemmend wirken und zusätzliche Belastungen für Unternehmer verhindern Wirtschaftswachstum.
Bislang ignorierte Argumente für das Ansparsystem
Im Ansparsystem ist es aus Sicht des Individuums vollkommen egal, ob es selber Familie & Kinder hat, Sorgen, ob die Kinder vom Hasche Karli auch wirklich genügend Leistung für "meine Pension" erbringen können oder ob der Syrer wirklich so eine TOP qualifizierte Arbeitskraft ist, fallen weg.
Das was ich mir zur Seite lege und anspare, habe ich dann im Endeeffekt mit ein klein wenig Ertrag am Lebensende, unabhängig, ob die Kinder vom Hasche Karli TOP qualifiziert sind, oder ob die Kinder vom Alexander van der Bellen nur schlecht bezahlte praktika ohne Umlagen bei NGOs machen, ob die vertriebenen sunni arab Sttämme doch kaum zur wirtschaftlichen Elite Syriens gehörten oder ob der Neugebauer in seiner Dominanz dieses einst reiche und zukunftsträchtige Land abwirtschaftete!
Last but not least bin ich immer noch linksliberaler
Um Härtefälle zu vermeiden könnte der Staat 800€ x 14 Volkspension zahlen, sobald jemand 20 Beitragsjahre für die neue Volkspension (1 Kasse für alle in der Österreich) zusammen hat!
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