blog.darkstar.work - a simple url encoder/decoder

 a simple url encoder/decoder
 http://blog.darkstar.work

Labels

Wirtschaft (153) Pressefreiheit (135) Österreich (123) IT (100) code (63) Staatsschulden (37) EZB (27) Pensionssystem (16)

2013-07-04

Finanzierung von Eigentumswohnungen in Wien - Immobilienblase oder nicht?

Wie hoch sind die Kosten der Kreditfinanzierung von Eigentumswohnungen in Wien?


Eigentumswohnungen in Wien in der Größe von 60m² -  80m² kosten am freien Immobilienmarkt zwischen 100.000,- € und 500.000,- €, wenn man die oberen und unteren extremen Ausreißer mal aus den Angeboten herausfiltert. (3 unteren Ausreißer ab 70.000,-€ und 3 oberen Ausreißer bis zu 990.000,-€, Quelle: http://www.freeimmo.at/50129-wohnungen-kaufen-in-wien)

Als ungefähr geschätztes Mittel nehme ich jetzt einmal einen Kaufpreis von 250.000,-€ an.

Mal sehen, was das Kreditrechnerservice http://biallo.diepresse.com/Kredit/Kreditrechneri.php uns für Angbote macht:
Nachdem es hier nur Angebote für 10 Jahre Laufzeit gibt mit monatlichen Raten im Bereich von 2.800€, wählte ich einen Kreditrechner, wo auch die Eingabe von längeren Laufzeiten möglich ist.
Bei 25-jähriger Laufzeit und angenommener 6,25% Verzinsung beträgt die monatliche Rate noch immer satte 1.663,- und hier machen die zuzahlenden Zinsen alleine 248.900,- € aus, wobei sich aber die wenigsten privaten ¼Jahrhundert mit Kreditrückzahlungen belasten wollen.

Ich bin mir auch 100% sicher, dass keine Bank diese beiden Kredite ganz ohne Eigentmittel nur mit einer Hypothek auf die Wohnung als Sicherheit vergeben würde. Das war bereits in der Subprimemarket-Krise der grundlegende Fehler, aber der Grund wird auch klar ersichtlich, wenn wir uns unter Edikten die Zwangsversteigerungen von Eigentumswohnungen ansehen:
http://www.edikte.justiz.gv.at/edikte/ex/exedi3.nsf/suche?OpenForm&subf=e&query=%28[VKat]%3DEW%29%20AND%20[BL]%3D0

P.S.: Das Edikteverzeichnis enthält ein nettes Zusatzfeature, dass wahrscheinlich nie so beabsichtigt war und möglicherweise nicht 100% rechtlich im Übereinklang mit  Datenschutzrichtlinien steht:
Ein alter inliquider Mann kann reiche junge Frauen finden, die Eigentum besitzen!

Trotzdem wollte ich prinzipiell auf was anderes hinaus:
Früher war es für Facharbeiter_innen oder kleine Gewerbetreibende ebenfalls möglich sich Eigentum durch fleißíge Arbeit/tüchtiges Wirtschaften und jahrelanges Sparen/Kredit zahlen zu schaffen. Sollte es sich um eine Immobilienblase handeln, dann wäre es nur jetzt gerade unmöglich. Allerdings glaube ich, dass zwar im Moment preisliche Überhitzung aufgrund hoher Nachfrage und mangelndem Angebot stattfindet, aber es sich keineswegs um so eine Riesenblase handelt, wie manche glauben. Beachtlich ist hier, dass Ende 2012 (vor ½ Jahr!!!) noch zwangsversteigernde Objekte zwischen 30.000,-€ und 56.000,-€ Erstgebotswert in den Editken zu finden waren.

Das ist aber nicht die einzige Marktverzerrung bei Grund und Boden. Für keinen einzigen Landwirt in der €-Zone ist es defacto rentabel in Mittel- und Nordeuropa  neues Ackerland zu erwerben und zu bestellen. (Selbst wenn wir die EU-Subventionen miteinrechnen) Sprich der Berufsstand der Landwirte unterliegt nicht mehr dem freien Markt, sondern es ist zu einem reinen Besitzstand geworden, der sich langsam und stetig verringern wird!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen