Die geplante Finanztransaktionssteuer wird in den laufenden Verhandlungen offenbar weiter zu einer Börsensteuer "light" eingedampft. Finanzexperten bezweifeln inzwischen, ob die Steuer überhaupt kommt.
Ich
vermute, Banken gewährt man hier eine Ausnahme, weil manche gerade eh
nicht so eigenkapitalstark im Moment da stehen und großen
Pensionsvorsorgeversicherern gewährt man eine Ausnahme, damit sie nicht
zur staatlich geförderten Vorsorge nur noch Aktienfonds außerhalb von
Europa als Anlage wählen.
Sollte die Finanztransaktionssteuer kommen, kann jede BrokerIn diese folgendermaßen leicht umgehen:
Er/Sie
gründet eine LTD in der City of London oder auf den Virgin Islands bzw.
eine Offshore Gesellschaft auf den Seychellen oder sonstigen üblichen
verdächtigen Orten, siehe: http://blog.area23.at/2013/05/ltd.limited.html
Vorher sollte er/sie sich natürlich über die Bedingungen für Finanzmarktfirmen und Steuerrecht der location schlau machen.
Dann
mietet sich die LTD oder Offshore Gesellschaft einen virtuellen Server
vor Ort und installiert dort die entsprechende auf die LTD lizensierte
Trader Software (z.B. http://www.plus500.at/ oder http://www.tradestation.com ...)
Ab
jetzt kann die LTD dort als Firma an den internationalen Finanzmärkten
(inkl. Aktien-, Rohstoff-, Termin- und sonstiger Börsen) handeln.
Warum verfasse ich diesen Artikel?
Weil die Finanztransaktionssteuer wie alle nationale oder EU Ideen ein zu wenig durchdachter Schnellschuss ist.
Wenn
eine ausländische BrokerIn/Firma mit longs oder shorts in die
europäischen Aktien hineingeht oder an den internationalen
Rohstoffmärkten tradet, hat sie keine der Einschränkungen der
europäischen Firmen. Werden die ausländischen Firmen diesen
Wettbewerbsvorteil zu ihren Gunsten vielleicht ausnutzen?
Ich wette 100€ darauf!
Außerdem
ist das wieder eine Regel mit Ausnahmen für die großen, die bereits
teilweise auch staatlich subventioniert und gerettet wurden. Die
€uropäische Union gleicht durch Steuern und Hilfspakete die negativen
Bilanzen der Banken aus und besteuert dann bei Finanztransaktionen nicht
die Banken. Als Banker würde ich weiter auf high risk spielen, bei
Schäden wird immer vom Staat gezahlt und zahlen muss es eh wer anderer
und dafür bekomme ich dann noch steuerliche Erleichterung im Gegensatz
zu allen anderen :(
Für normales online Glückspiel gibt es
übrigens gar keine Steuer auf einzelne Wetteinsätze und im Gegensatz zu
den Rohstoff-, Aktien- und Termin-Börsenist hat Glückspiel keinerlei
Auswirkungen auf die Realwirtschaft, außer dass der Glückspielveranstalter, Lizenzinhaber und ServiceProvider auf lange Sicht hochgerechnet wahrscheinlich öfter gewinnen und die "Kunden" hochgerechnet wahrscheinlich öfter verlieren.
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